Ab wann darf eine Katze raus?

Das kann man pauschal gar nicht so einfach beantworten, denn es hängt von mehreren Faktoren ab:

  • das Alter
  • der Charakter
  • an Freigang gewöhnt oder Wohnungskatze
  • Vertrauen zum Menschen
  • seit wann ist die Katze bei uns
  • uvm.

Moritz und Pamuk liegen ihren selbstbestimmten Freigang. Aber sie gehen auch sehr gerne mit uns zusammen spazieren. Wir haben eine kleine Spazierroute, die kaum befahren ist. Auf dieser Strecke genießen wir die gemeinsamen, spannenden Eindrücke draußen. 

 

Kitten

Es scheint Standard zu sein, sich Kitten anzuschaffen, die dann ein paar Tage später sofort in die große, weite Welt losgelassen werden. 

Aber was viele HalterInnen nicht bedenken: Kitten sind vom Wesen her vergleichbar mit Kleinkindern, sie können Gefahren (wie Autos) nicht richtig einschätzen. Sie sind verspielt, unachtsam, unerfahren und geraten sehr schnell in gefährliche Situationen.

Kitten sollten bis zum ersten Lebensjahr nur im gesicherten Freigang nach draußen gelassen werden, gerade wenn man neben einer befahrenen Straße wohnt. Das mag für viele übertrieben wirken, aber wer Kitten draußen beobachtet, sieht wie unvorsichtig sie sich verhalten. So jagen sie sich blind über eine Straße, spielen und wälzen sich auf ihr, hüpfen verträumt einem Blatt hinterher oder kriechen in den Motorraum eines parkenden Autos. 

 

Schon immer Freigänger

Wer Katzen hat, die eben immer schon Freigänger waren und das Leben draußen gewöhnt sind, kann seine Katzen, zum Beispiel nach einem Umzug, relativ schnell wieder nach draußen lassen. 

Wichtig ist hier nur, dass sie sich in der neuen Wohnung oder im neuen Haus auch Zuhause fühlen, damit sie nach ihrer Erkundungstour wieder nach Hause zurück kommen. In der Regel reichen 2 bis 6 Wochen Eingewöhnungsphase aus. Das ist von Katze zu Katze natürlich sehr individuell. 

Wer noch etwas unsicher ist, kann seine Katzen ja bei der ersten Tour auch ein bisschen begleiten. Das gibt beiden Seiten eine kleine Sicherheit und alles läuft ein bisschen entspannter ab. 

 

Neue Katze

Wer eine neue Katze zu sich nach Hause holt, sollte diese erst einmal kennenlernen und andersherum auch. Fühlt die Katze sich bei euch wohl, geborgen und Zuhause, wird sie auch nach ihrem ersten Freigang wieder heimkommen. Ist sie jedoch noch fremd, ängstlich, weiß nicht so recht wo sie hingehört, sollte man sie definitiv noch nicht rauslassen. Lasst sie erst einmal ankommen und wenn ihr das Gefühl habt, sie betrachtet euch als ihre neue Familie, dann steht einem Freigang nichts mehr im Wege. Auch hier kann man die Katze am Anfang ein bisschen begleiten. Je nach Charakter, macht es Sinn,  bis zu 12 Wochen mit dem ersten Freigang zu warten.

 

Neue Katze zu anderen Freigängern 

Ein wenig schwieriger ist die Koordination, wenn ihr eine neue Katze zu anderen Freigängern dazu holt. Nur weil ein Neuzugang da ist, möchte die andere Katze nicht auf ihren Freigang verzichten. Die neue Katze sollte trotzdem ein paar Wochen nicht nach draußen, da es hier oft vorkommt, dass sie das neue Zuhause nicht so schnell akzeptiert. Hier wohnt ja sozusagen schon jemand. Gerade, wenn die Vergesellschaftung nicht reibungslos abläuft. Für die neue Katze kann es jedoch auch mal sehr entspannt sein, allein zu sein. Dann hat sie die Möglichkeit, ungestört alles zu erkunden und die Wohnung für sich einzunehmen.

Wenn die Katzen sich aber auf Anhieb verstehen und sich mögen, kann ungerecht verteilter Freigang zu Unsauberkeit führen. Das ist wie immer sehr individuell. 

 

Wohnungskatzen

Wenn Katzen immer schon Wohnungskatzen waren, ist die Welt da draußen für sie natürlich auch noch fremd und vielleicht auch beängstigend. Es kann sein, dass sie auch gar nicht so gerne raus wollen. 

Wenn Wohnungskatzen plötzlich zu Freigängern werden sollen, dürfte das normalerweise keine Schwierigkeiten bereiten, denn die Wohnung oder das Haus ist ja schon lange ihr Zuhause. 

Auch hier kann man die Katzen auf ihrer Erkundungstour in der ersten Zeit ein bisschen begleiten um ihnen eine gewisse Sicherheit zu geben.