"Die sind wie Hund und Katz", ein Zitat, dass man eventuell im Hinterkopf hat, wenn man Hund und Katz vergesellschaften will. Doch ganz so schlimm ist es nicht, wenn man ein paar Dinge beachtet.
Dazu gehört unter anderem, dass man seine Tiere, bzw. ihren Charakter kennt und auch darauf eingeht.
Definitiv sollte man Tiere nicht zusammen in einen Raum sperren und einfach darauf hoffen, dass die das untereinander ausmachen!
Das kann schnell böse enden, bzw. gefährlich werden!
Aber man sollte die Tiere auch nicht nervös machen und ihnen das Gefühl geben, dass etwas nicht stimmt, wenn man wie eine Glucke hinter ihnen herrennt und sie sich nicht einmal beschnuppern lässt.
"Viele Wege führen nach Rom" - wie immer gibt es einige Wege wie das Ganze reibungslos klappen kann. Wir haben uns für einen entschieden und davon möchten wir euch gerne berichten.
Da die beiden Katzen Bella und Filou nun schon seit ca. 5,5 Jahren die Wohnung und unsere Aufmerksamkeit für sich alleine hatten, war uns natürlich von Anfang an klar: einen Welpe mit nach Hause bringen - das wird nicht einfach.
Bella ist aufgeschlossen und mutig, aber dennoch vorsichtig und Neuem gegenüber erst einmal skeptisch. Bei ihr machten wir uns eher weniger Sorgen, sie würde schon klar kommen.
Filou hingegen ist unglaublich sensibel, manchmal sehr schreckhaft, Lärm und Hektik mag er überhaupt nicht. Stress schlägt ihm sofort auf die Verdauung und das äußert sich wiederum in Durchfall und Meiden des Katzenklos.
Wir haben versucht, alles so gut es ging, vorzubereiten. Veränderungen der Wohnung aufgrund des Hundes (zum Beispiel: Umbau des Kratzbaums), versuchten wir so früh wie möglich umzusetzen, damit sie sich entspannt an die Änderungen gewöhnen konnten.
Beim ersten Züchterbesuch, rieben wir May mit einem mitgebrachten Handtuch ab, um den Geruch mit nach Hause zu bringen. Die Katzen schnupperten sehr lange und interessiert am Handtuch.
Bevor wir dann losfuhren, um May zu holen, bekamen die zwei noch ihr absolutes Lieblingsfutter. (Den Tipp haben wir öfter mal irgendwo gelesen, dass man den Katzen während der Hund anwesend ist immer wieder ihr Lieblingsfutter geben soll, damit sie den Hund mit etwas positivem verknüpfen. Genauso mit Leckerlis - einfach immer das Beste anbieten, sobald sie zusammen mit dem Hund im Raum sind.)
Als wir dann mit May daheim angekommen sind, sind wir ganz ruhig zu Bella und Filou in die Wohnung. Wir hielten May auf dem Arm und dann durften sie sich alle einmal beschnuppern.
Die Katzen waren sehr neugierig und versuchten zu verstehen, was wir ihnen da mitgebracht haben.
Irgendwann ließen wir May dann los und die Wohnung erkunden - das passierte alles unter den wachsamen Augen von Bella und Filou. Natürlich war May erst einmal viel zu stürmisch, wirbelte durch die Wohnung, verschreckte die Katzen, wollte die beiden jagen und mit ihnen spielen.
Sie ließ die beiden auch nicht in Ruhe, sobald sie einmal den Kratzbaum verließen und den Boden berührten.
Leider beschlossen die Katzen von da an, auf dem Balkon zu wohnen. Sie mieden die Wohnung, sie mieden uns und sie kamen natürlich auch nicht mehr zu uns ins Schlafzimmer, da jetzt auch May dort schlief.
Nicht aufgeben, es wird besser!
Dank viel Geduld und einer großen Portion Konsequenz, wurde die Situation nach einer gewissen Zeit immer besser. Die Katzen wurden mutiger und May ein klares "Katzen jagen ist verboten" antrainiert:
Also wann immer May eine der beiden jagen wollte, haben wir sie entweder gleich davon abgehalten oder falls wir zu langsam waren, die Jagd sofort unterbrochen.
Natürlich wurde May sofort belohnt, wenn sie erwünschtes Verhalten zeigte, wie zum Beispiel: Katzen nur ansehen und liegen bleiben, wenn sie an ihr vorbei gingen.
Die Katzen haben in der Wohnung ausreichend Möglichkeiten zur Flucht nach oben. Sie konnten sich auch überall verkriechen bzw. Schutz suchen, sobald May zu wild wurde. Den Futterplatz haben wir mit einem Gitter für May unzugänglich gemacht, damit die Katzen in Ruhe fressen konnten. Auch die Abstellkammer, in der das Katzenklo steht, war für May von Anfang an tabu.
Wir saßen außerdem oft mit Leckerlis auf dem Boden und warteten geduldig, bis sich die Katzen, trotz Mays Anwesenheit, zu uns trauten.
Trotz aller Mühen, wurde es nur langsam besser. Bella und Filou flüchteten nach wie vor, sobald May ums Eck kam. Aber immerhin wohnten sie wieder IN der Wohnung und trauten sich auch mal in Mays Nähe, solange sie schlief.
Sie würden es nie zugeben...
...aber nach einiger Zeit, konnte sich unser Wirbelwind auch endlich in die Herzen der beiden Katzen schleichen. Immer öfter erwischten wir sie dabei, wie sie May neugierig beobachteten, oder sie auf einmal neben sich akzeptierten.
Diese Situation konnten wir definitiv akzeptieren und es machte uns sehr glücklich.
Doch so wie es heute ist, hätten wir nie zu träumen gewagt, aber seht selbst:
Jetzt leben wir hier in einer verkehrten Welt, denn man findet weder Hund noch Katz alleine in der Wohnung vor. Ständig machen die irgendwas zusammen, stellen gemeinsam alle möglichen Dinge an. Wenn es ums Fressen oder die Dosenöffner ärgern geht, arbeitet man auch gerne Mal zusammen. Aber am liebsten wird gekuschelt oder sich gegenseitig geputzt.
Gut Ding braucht eben Weile!