Supplemente sind eine ganz tolle Sache, egal für welche Fütterungsmethode man sich am Ende entscheidet, auf Supplemente verzichten dann doch die wenigsten. Auch hier gibt es sehr gute Internetseiten oder Bücher, die jedes Vitamin und jedes Spurenelement genau beschreiben und erklären was im Falle eines Mangels oder einer Überversorgung zu tun ist. Eine tolle Quelle ist zum Beispiel Doreen Fiedler.
Auch kann man mit ihnen im Winter das Immunsystem des Tieres stärken, Hündinnen besser durch ihre Läufigkeit oder Scheinträchtigkeit helfen, Verletzungen schneller heilen lassen, sie kommen bei stumpfem Fell zum Einsatz, uvm. Unsere Natur bietet hier eine Vielzahl an Möglichkeiten, wir können sowohl mit Pülverchen, als auch mit Kräutern arbeiten.
Die wichtigsten Supplemente haben wir euch bereits im Kapitel FrankenPrey aufgelistet. Die "wahren" Preyer verzichten gänzlich auf Zusätze und sind davon überzeugt, dass sie mit genügend Abwechslung alles ins Futter bringen, was die Katze braucht. Ein paar Supplemente sind jedoch erwähnenswert und werden von uns seit einigen Jahren verwendet. Hier möchten wir nochmal im Detail darauf eingehen.
Blut
Es enthält vor allem Jod, Eisen, Natrium und bringt eine zusätzliche Portion Flüssigkeit und Proteine ins Futter. Da es nicht jedermanns Sache ist, kann es auch weggelassen werden, denn Milz bringt ähnlich viele Vitamine und Mineralstoffe in die Mahlzeit.
Dosierung: 50 - 80 ml/kg Mahlzeit
Lachsöl
Es dient weder als Energielieferant, noch als Fischersatz, sondern dem Fettsäureausgleich. Fleisch aus der Massentierhaltung enthält meist mehr Omega-6-Fettsäuren aufgrund der Fütterungsweise. Lachsöl gleicht das Omega-3:Omega-6 Verhältnis aus und kann als Öl oder Kapseln beigemengt werden. Die Kapseln bekommt ihr in der Apotheke, oder Drogerie. Lachsöl in Flaschen ist praktisch für größere Futtermengen und kann im Barf-Shop gekauft werden. Da es schnell verdirbt, kann es Portionsweise eingefroren werden.
Dosierung: 1 Kapsel oder 1 g/kg Mahlzeit
Eierschale
Die Zugabe von gemahlener Eierschale macht vor allem dann Sinn, wenn überwiegend weiche Knochen (z.B. Hühnerhälse) oder fleischige Knochen mit einem geringen Knochenanteil (unter 50%) verfüttert werden. Bei einem geringen Knochenanteil kann das Calcium:Phosphor-Verhältnis kippen und ein Phosphorüberschuss entstehen, da das Fleisch meist genug Phosphor enthält. Eierschalenmehl bringt wiederum das fehlende Calcium ins Futter.
Dosierung: 2 - 5 g/kg Mahlzeit
Taurin
Taurin ist eines der wichtigsten Aminosäuren der Katzenernährung. Es kann von der Katze nicht selbst hergestellt, nicht gespeichert werden und ist an vielen Körperfunktionen beteiligt. Mäuse enthalten von Natur aus viel mehr Taurin, als z.B. Rindfleisch, daher ist eine Supplementierung mit reinem Taurinpulver ratsam. Eine andere Variante ist die Erhöhung des Herzanteils, was jedoch nicht jede Katze gut verträgt. Bisher gibt es keine Studienergebnisse über negative Folgen von Taurinüberversorgung, da überschüssiges Taurin in der Regel über den Kot einfach ausgeschieden wird.
Dosierung: 1 - 2 g/kg Mahlzeit
Vitamin E
Als fettlösliches Vitamin kann es die Katze im Körper speichern und benötigt es daher nicht täglich im Futter. Gerade bei einer übermäßigen Fischfütterung kann die Katze zu viele ungesättigten Fettsäuren zu sich nehmen, wodurch sich der Vitamin E Bedarf erhöhen kann. Es kann dem Futter in Tropfenform zugegeben werden.
Dosierung: 2 - 4 Tropfen/kg Mahlzeit