Die Ausstattung

Eines der wichtigsten Themen beim BARF ist deine Ausstattung. Zum Glück kannst du sie voll an deine Bedürfnisse anpassen, nahezu alle Varianten sind richtig. Wir wollen in diesem Kapitel vor allem unsere Erfahrungen teilen, damit du Fehlkäufe vermeidest und verschiedene Varianten schnell auf ihre Tauglichkeit beurteilen kannst. Mit der richtigen Ausstattung steht und fällt dein BARF-Projekt. Wenn das Werkzeug nicht passt, kann die ganze Prozedur an Reiz und Spaß verlieren. Mit stumpfen Messern ist alles nur noch mühsam und bei zu großen Behältern neigst du dazu, die Futtermenge falsch zu portionieren und musst womöglich regelmäßig Futter entsorgen, da es verdirbt bevor es gefressen werden kann. 

Wir haben viel ausprobiert und viel hat zum Glück auf Anhieb geklappt. Die Optionen sind sehr vielfältig, genau wie deine Futterrezepte.

Behälter

Unsere Dosen fassen 0,3l und kosten ca. 1 € pro Stück
Unsere Dosen fassen 0,3l und kosten ca. 1 € pro Stück

Die Behälter sind der Teil der Ausstattung, mit dem du täglich in Berührung kommst. Bei dem Material darfst du frei wählen: egal ob Glas, Hartplastik oder sogar Plastiktüten, du musst für dich entscheiden, was das Richtige ist. Du kannst auch gebrauchte Dosen und Gläser wiederverwenden. Plastiktüten z.B. mit ZIP-Verschluss kannst du sogar mehrmals verwenden (einfach auswaschen). Plastikdosen sollten im besten Fall spülmaschinenfest sein, das erleichtert dir dann den BARF-Alltag. 

 

Auch beim Preis entscheidest du. Bei hochwertigen, wieder verwendbaren Behältern ist es eine einmalige Investition. Wenn du sie nach einmaligem Benutzen entsorgen möchtest, eignen sich vielleicht Tüten oder gebrauchte Plastikdosen von Lebensmitteln. Achte vielleicht auch drauf, dass du die Behälter immer nachkaufen kannst. Wenn eine gefrorene Dose auf den Boden fällt, kann sie kaputt gehen. Apropos gefroren: runde Behälter brauchen mehr Platz in der Tiefkühltruhe, als eckige, die auch noch gut stapelbar sind. 

 

Die Größe, bzw. Dimensionierung orientiert sich an folgenden Faktoren: 

  • Wie viel Gramm enthält deine Tagesportion?
  • Gewolft oder stückig? 
  • Verarbeitest du das Fleisch leicht angetaut oder fast schon aufgetaut?

Die Tagesportion ist sehr individuell. Aber du solltest vor einer großen Investition mal ausprobieren, wie viel Gramm "frisches" Futter deine Katzen am Tag fressen, bevor es ihnen zu alt ist und somit verschmäht wird. Bei unseren ist es tatsächlich so, dass nur Futter vom selben Tag gefressen wird. Was schon länger als 24 Stunden aufgetaut ist, ist bäh. 

Von gewolftem, fast aufgetauten Fleisch passt natürlich mehr in eine Dose, als große, noch gefrorene Stücke. Bei einer raschen Verarbeitung des tiefgefrorenen, stückigen Fleisches, wirst du weniger in deine Behälter bekommen. Die Portion schrumpft dann beim auftauen und verliert an Volumen. 

Aber nun zur Preisfrage: Wie weiß ich denn, welche Größe die richtige ist? 

Also im Grunde kann man sich wirklich an der Liter-Angabe orientieren. In einen Behälter mit 0,3 l passen ca. 280 - 330 g BARF, in eine mit 0,5 l Volumen ca. 480 - 530 g. Die Größe, würde ich dann von deinen Einfriergegebenheiten abhängig machen. 

 

Welche Dosen verwenden wir? Unsere Dosen sind aus der dauerhaften Haushaltsabteilung einer großen Supermarktkette (d.h. immer nachkaufbar), kosten 2,99 € pro 3 Stück, sind spülmaschinenfest, dürfen in die Tiefkühltruhe und fassen 0,3 l. Eine Dose fasst ca. eine Tagesration (~ 330g) für beide Katzen. 


Mischbehälter

Das Behälter-Thema reißt nicht ab: wo finde ich die richtigen Mischbehälter? Hier musst du dir wieder selbst ein paar Fragen beantworten:

  • Wie viel Futter möchte ich auf einmal herstellen?
  • Wie viele verschiedene Rezepte möchte ich produzieren?
  • Konsistenz: Gewolft oder stückig? 
  • Soll es lebensmittelecht sein? 

Am wichtigsten ist die Gesamtfuttermenge, die Rezeptanzahl und dein BARF-Tempo. Lässt du dir lieber viel Zeit, machst ein Rezept nach dem anderen, oder machst du jede Woche neues Futter, weil dein Tiefkühlfach nicht mehr hergibt? Dann reicht dir womöglich ein Behälter, vielleicht sogar deine größte Rührschüssel, für ein paar Kilo. 

Wenn du aber auf einen Schlag 30 bis 100 kg verarbeiten willst, musst du eventuell ein wenig kreativ werden. Wir haben schon von BarferInnen gehört, die 90 kg in ihrer Badewanne gemischt haben! Aber wenn du nicht nur ein Rezept machen möchtest, sind größere Behälter die bessere Wahl. Wäschekörbe, riesige Rührschüsseln, oder Ordnungsboxen vom Baumarkt: Hauptsache du hast Platz und kannst sie in der Zeit des Nichtgebrauchs verstauen. 

Die Größe sollte ca. 30 - 50% mehr Volumen umfassen, als Kilogramm Futtermenge. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass z.B. 20 Liter für etwa 9 bis 12 kg Futtermenge eine gute Größe ist. Da Katzen in ihrer täglichen Ration alle Komponenten benötigen, musst du Fleisch, Innereien und Knochen wirklich gut vermengen können. Die Fleischberge zu vermischen braucht ausreichend Platz, das erspart dir Zeit und Nerven. Allerdings ist das Abspülen der riesigen Mischboxen ein bisschen zeitaufwendiger. 

 

Beim Herstellungsprozess fallen aber auch andere Tätigkeiten, wie Portionen abwiegen an. Da kannst du meistens deine einfachen Küchenutensilien benutzen - vorausgesetzt du ekelst dich nicht davor. Dabei kannst du dir sicher sein, dass die Behälter lebensmittelecht sind. Informier dich gegebenenfalls über das Material und seine Auswirkungen. 

 

Welche Behälter verwenden wir? Ganz unterschiedlich! Je nach Menge und Rezeptanzahl, kommen Küchenrührschüsseln, Mörtelwannen oder Wäschekörbe zum Einsatz. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

SchneidEbretter

Welches Schneidebrett ist das richtige? Na das, welches du für richtig hältst! Du musst dir nur folgende zwei Fragen bei der Auswahl stellen: Holz oder Plastik? Extra Brett oder die, die du auch für dich selbst verwendest? Wenn du dich vor Innereien ekelst, ist es wohl besser ein separates Brett zu verwenden. Aber es ist im Grunde nur rohes Fleisch, wenn du dabei die normalen Küchenhygieneregeln beachtest, kannst du auch deine Küchenbretter verwenden. 


Messer

Eins vorweg: scharfe, hochwertige Messer sind Gold wert! 

Wir verwenden zum Schneiden unsere normalen Küchenmesser. Wer härtere Geschütze auffahren mag, kann sich ein Beil anschaffen. Damit lassen sich z.B. Hühnerhälse gut zerteilen. Unbedingt notwendig ist es aber nicht. Gleiches gilt für die Geflügelschere. 

Ein, oder zwei große, scharfe Messer genügen für den Matschtag.

Mixer

Angefangen haben wir beide mit einem normalen Mixer und einem Pürierstab. Das genügt auch vollkommen bei kleineren Mengen. Unsere Katzen mögen aber keine stückigen Innereien und Fett, weshalb wir beides pürieren, bzw. hacken, müssen. Für uns hat sich herausgestellt, dass der Thermomix ein perfekter BARF-Begleiter ist. Wir nutzen ihn, um Fett in Pulver "zu verwandeln", gefrorene Milzstückchen zu pürieren und Karotten zu häckseln.  Alternativ könnt ihr euch auch einen Fleischwolf zulegen.


Sonstiges Zubehör

Was man sonst so braucht und was sich als praktisch erwiesen hat:

  • Ausreichend große Tiefkühltruhe oder ein Tiefkühlschrank
  • Alte Geschirr- und Handtücher
  • Schnittfeste Handschuhe
  • Gummihandschuhe
  • Sieb
  • Normale Küchenwaage und Feinwaage
  • Beschriftungsband oder Aufkleber